Kreativer Nachmittag bei Alfred Darda am Samstag, 24.08.19 - Ein Bericht von Jutta Brugger

Gegen 14h trafen sich Dietmar Stützenberger, Bettina Czeschner, Garnet Czeschner, Marianne Willburger, Anneliese Dorn, Renate Karpstein, Karsten Berlin, Hannelore Holdorf und Jutta Brugger in der Kunstgalerie von Alfred Darda.
 
Ein erstes Treffen gab es bereits am 27.06.19 mit Uschi Stadelhofer, Renate Karpstein, Evi Gerstheimer und Dietmar Stützenberger.
 
Dietmar konnte dieses Mal auch Karsten Berlin, der extra aus Hannover angereist war, für diesen kreativen Nachmittag begeistern.
 
Und die weite Anreise hat sich gelohnt!
 
In einem wunderschönen Winkel des Allgäus hatte Alfred mit seiner Frau ein altes Bauernhaus gekauft, das sie zu einem wunderschönen Atelier und einer märchenhaften Galerie umgebaut haben.
 
Alfred hielt sich nicht lange mit einer Begrüßungsrede auf, sondern er sprach bei mehreren Gläsern Wasser ca. eine Stunde zum Thema „Vielfalt in Einem“, wobei er Hesse zitierte: 
 
„Nichts stirbt, alles wandelt sich“.
 
Er teilte uns mit, dass er in Zukunft Kulturveranstaltungen plane, in denen er seine Gäste in die Geheimnisse der Kunst, speziell der Malerei, einweihen wolle. Aber auch mit Musik und Literatur möchte er seine Besucher überraschen.
 
An diesem Nachmittag machte er sich aber zuerst ein Bild von den Werken seiner Gäste. Er hatte für jeden ein wohlwollendes Wort und freute sich über die Vielfalt der Kunstwerke, die ihm seine Gäste präsentierten.
 
Wir waren ganz Ohr und folgten gespannt seinen Ausführungen über perspektivisches Sehen, die vielfältige Betrachtungsweise von Bildern und die integrale Denkweise. Dabei spielen durchaus die Frechheit und die innere Lust des Künstlers eine Rolle. So ist es dem Künstler erlaubt, seine Malerei zu verdichten oder seine Bilder zu drehen oder sogar auf den Kopf zu stellen. Auch Spiegelungen könnten zur Bildkomposition beitragen.
 
Unsere Zeit benötigt neue Herausforderungen, die die Kunst sichtbar machen kann. Die eigene Motivation, der eigene Name und die eigenen Emotionen sollen in einem Bild zum Ausdruck kommen, so dass der Betrachter zu einem neuen Denken angeregt wird.
 
Darda ist fokussiert auf die Kreativität. Der Künstler sollte sich fragen „Was braucht das Bild?“ Dann erst entsteht ein Dialog zwischen Maler und Bild. Auch im Unterricht ist nur der Dialog wichtig. Der Mensch soll sich als verantwortlicher Partner der Erde beweisen und der Künstler soll dem Betrachter die Botschaften, die in seinen Bildern stecken, näher bringen. 
 
Durch die Erfindung der Fotografie mussten die Maler nicht mehr dokumentieren, sondern hatten die Freiheit über die Grenzen der gewohnten Betrachtung zu gehen. Grenzüberschreitungen sind nun möglich, aber nicht über die Grenzen der Natur hinaus. 
 
Wo liegt aber nun die Motivation für die Malerei heute? Das Dekorative erfreut das Auge, dabei malt der Künstler nach bestimmten Vorgaben. Ein reifer Künstler muss in der Gestaltung frei sein. Er hat eine Botschaft und versucht sie, so wie er es versteht, dem Betrachter näher zu bringen. Dazu bedient er sich beispielsweise der „Fragmentenlehre“. Er arbeitet mit Kopf und Bauch und sieht das Bild als Partner. Unsere Zukunft hängt davon ab, ob wir mit der Vielfalt zurechtkommen.
 
„Wandel ist das Einzige, was beständig ist.“
 
Auch in der Kunst ist Geben und Nehmen ein ständiger Prozess.
 
Nach dieser anstrengenden Kopfarbeit, meldete sich unser Bauch und wir freuten uns auf Kaffee, Kuchen und herzhafte Snacks, die wir bei herrlichem Wetter im Garten des wunderschönen Anwesens von Alfred Darda zu uns nahmen. Inzwischen war auch Karsten Berlin aus Hannover angekommen und lauschte gespannt den Ausführungen von Alfred.
 
Nach der Pause zeigte uns Alfred seine Galerie, und erzählte uns von seiner Frau, die ebenfalls eine sehr kreative Künstlerin war und deren Kunstwerke uns sofort begeisterten. Erika Hausdörffer, wie ihr Mann in Westfalen geboren, machte zuerst die Landschaften, wo sie lebte, zu ihrem Thema. Interessant waren auch die Gemeinschaftsbilder von Erika Hausdörffer und Alfred Darda, es war eine Begegnung, bei der man sich in der Mitte getroffen hat, die Handschrift der beiden Maler blieb erkennbar. 
 
Landschaften und seltsame Ereignisse“ sind zwei Bereiche die ihr malendes Programm ausmachten.
 
Ihre fantastischen und surrealen Bilder erzählen von ihren Träumen und lassen uns viel Spielraum für eigene Assoziationen. Ihre Kunstwerke entwickeln sich rein schöpferisch ohne abstrakt zu sein. Nach vielen Ausstelllungen im In- und Ausland und einigen Buchillustrationen gestaltete sie auch verschiedenste Bühnenbilder.
 
Jetzt aber zurück zu Alfred, der einen afrikanischen Spruch zitiert:
 
Ich bin, weil wir sind und wir sind, weil ich bin“ der für unsere Zeit von Wichtigkeit wäre. 
 
Er erzählt uns von Max Ernst, der die Dinge entmaterialisiert und von der konkreten Malerei zu einer Technik gelangt, die man Frottage nennt. Dabei werden Formen sichtbar, die unter ein Blatt Papier gelegt, mit Kohlestiften abgerieben werden. Bei der Frottage entstehen Wirkungen, die bei der konventionellen Malerei nicht realisierbar sind. 
 
Zur Kunst gehört die Leidenschaft und sollte auch vom Künstler als diese gelebt werden. Ein Bild sollte immer eine Aussage haben, so dass die Kunst einen Sinn macht. „Die Liebe und die Kunst funktionieren nach den gleichen Gesetzen, du kannst nichts erfinden, sondern nur finden.“ Alfred Darda
 
Alfred nutzt viele Techniken wie auch die Frottage oder die Monotypie und andere Ausdrucksmittel auf gleicher Ebene. All das sind Techniken, die eine Bereicherung der malerischen Mittel sind, die auf konventionelle Art und Weise nicht realisierbar sind. 
 
Cezanne ist Alfreds großes Vorbild: „Er hat das erste selbständige Bild gemalt.“
 
Nach einigen neuen Techniken, die Alfred den Gastkünstlern in seinem Atelier zeigte, waren die Künstler vollends begeistert von Alfred als Lehrer und Gastgeber, der sie in seine Geheimnisse der Bildkonstruktion einweihte.
 
Dieser kreative Nachmittag klang bei einem Glas Wein und zufriedenen Gästen sehr harmonisch aus und wir alle freuen uns auf ein Wiedersehen bei Alfred Darda.
 
Jutta Brugger
 
Webseite Alfred Darda: www.alfred-darda.de